Anfang Juni besuchten unsere drei 9. Klassen der Realschule im Rahmen der Unterrichtseinheit „1. Weltkrieg“ den Hartmannsweilerkopf im Elsass.
Dieser etwa 950 hohe Gipfel erreichte während der Kampfhandlungen in den Südvogesen in den Jahren 1914-1918 traurige Berühmtheit, was ihm auch den Spitznamen „Menschenfresser“ einbrachte. Etwa 7200 französische und deutsche Soldaten fanden beim Versuch, den strategisch wichtigen Berg dauerhaft zu erobern, den Tod.
Von der Krypta am Col du Silberloch führte unsere 9. Klässler der Weg über den französischen Soldatenfriedhof zum oberen Gipfelkreuz. Dort, im nur wenige Meter breiten „Niemandsland“, wo deutsche und französische Soldaten Jahre lang aus ihren Schützengraben um wenige Meter Boden erbittert kämpften, wurde unseren Schülerinnen und Schülern die Sinnlosigkeit des Krieges besonders bewusst. Durch das scheinbar endlose Gewirr aus Gräben und Bunkern führte der Weg zum Aussichtsfelsen, von wo sich ein fantastischer Blick in die südliche Rheinebene bis in die Schweiz bot.
Auch die deutsche Kommandozentrale im Inneren des Felsens wurde mit Taschenlampen erkundet. Über den Minenweg ging es am Hinterhang entlang der rückwärtigen, deutschen Stellungen weiter, vorbei an Versorgungsstollen, Küchenbunkern und Latrinen. Am Kommandostand Osswaldhütte begann der Wiederaufstieg durch die deutschen Gräben zum oberen Gipfelkreuz, von wo alle zum Friedhof am Col du Silberloch abstiegen, wo die Busse bereits warteten.
Beim Rückmarsch entlang des Friedhofs, die endlosen Reihen aus weißen Kreuzen passierend, wurde unseren Schülerinnen und Schülern die Wertigkeit der deutsch-französischen Aussöhnung noch einmal so richtig vor Augen geführt.
Besonders vor dem Hintergrund, dass Frieden in Europa leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist, wie die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine zeigen.